Aktuelle Nachrichten | Kast, Ingrid | 11.03.2024
Schulsozialarbeit Lauffen am Neckar: Prävention wird an der Herzog-Ulrich Grundschule groß geschrieben
Seit September 2023 ist die Schulsozialarbeit mit einer 50% weiblichen und einer 25% männlichen Kraft besetzt. Seitdem können Sandra Scherer und Bernd Witzemann nicht nur den Kindern paritätisch begegnen, sondern auch Projekte entsprechend durchführen.
In der 1. Klasse lernen die Kinder die Schulsozialarbeiter/in während einer Spielestunde im Büro der Schulsozialarbeit kennen, um Vertrauen bei der Suche nach Unterstützung aufzubauen. Das Zimmer der Schulsozialarbeit ist deshalb auch mit einem Sofa, Kuscheltieren und vielen Spielen ausgestattet.
Im 2. Halbjahr kommt Ferdi, das Chamäleon 7-8 Stunden in den Sachunterricht. Die Kinder lernen spielerisch am Beispiel einer Schatzsuche, welche Verhaltensregeln im Umgang mit den Anderen wichtig und unbedingt erforderlich sind, damit der Schatz gehoben werden kann. Dabei geht es auch darum, Gefühle zu erkennen und zu benennen, sowie darum, was ich tun kann, wenn es mir schlecht geht. Nach dem Training wird das Gelernte bei einer realen Schatzsuche auf dem Haigern überprüft und entsprechend belohnt.
In der 2. Klasse kommt das kleine WIR zu Besuch. Dabei handelt sich um eine kleine grüne Stoffpuppe mit Blumen auf dem Kopf und Herz in den Armen. Diese wächst, wenn sich alle kollegial verhalten und schrumpft oder verschwindet, wenn die Kinder unsozial miteinander umgehen. Teilweise werden in verschiedenen Klassen nach Bedarf verschiedene erlebnispädagogische Einheiten zum Thema Zusammenarbeit und Vertrauen durchgeführt, die sich wiederrum auf die Klasse, sowie das Lernverhalten positiv auswirken. Die Gewaltfreie Kommunikation (Giraffensprache) wird in ca. 8 Einheiten in der 3. Klasse trainiert. Wie kann ich meine Gefühle und Bedürfnisse so ausdrücken, dass ich gewaltfrei ans Ziel komme. Dieses wird im Gefühlskreis, eine Form des Klassenrats praktisch umgesetzt. Dabei steht das gute Klassenklima und ein gutes Miteinander an erster Stelle. Wenn alles geklärt wurde, können sich alle wieder wohlfühlen und es ist eine gute Basis für das Lernen und das Miteinander geschaffen. Die Konflikt- und Kritikfähigkeit sind auch später wichtige Wegbegleiter.
In der 4. Klasse durchlaufen die Kinder das Präventionsprogramm „Echt Stark“ in welchem sie Grenzen setzen lernen. Dies wird besonders wichtig in Bezug auf ein mögliches Suchtverhalten und sexuellen Missbrauch. Themen wie NEIN sagen, seinen Gefühlen zu trauen und Hilfe holen sind nur einige Aspekte des Programms. Die Begleitung der 1. Klässler bei den Waldtagen auf dem Haigern und der 4. Klässler im Schullandheim sind gute Gelegenheiten, um einerseits einen guten Kontakt zu den Schüler/innen zu bekommen, sowie diese in schwierigen Situationen zu unterstützen. Regelmäßig finden Waldtage mit Elementen aus der Natur- und Erlebnispädagogik im Kaywald mit verschiedenen Klassen statt, die von der Schulsozialarbeit durchgeführt werden.
In diesem Jahr (28.04.-04.05.2024) werden beide Schulsozialarbeiter an der Seite des kompletten Kollegiums und anderen Personen das Zirkusprojekt „Zapp Zarap“ mit Aufführungen auf dem Kiesplatz begleiten und mitgestalten.
Diese Programme sind wichtige Ecksteine in der erfolgreichen Arbeit mit den Schüler/innen, die die Möglichkeiten haben zwei Ansprechpartner mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und Haltungen kennen zu lernen und entsprechend Vertrauen auf zu bauen. Die Kinder können sich dadurch Unterstützung für alle Lebenslagen wie Streit mit dem Freund/in, Umgang mit Wut oder Alleine sein, sowie Themen aus dem familiären Umfeld und vieles mehr holen. Beide Schulsozialarbeiter sind Ansprechpartner nicht nur für die Kinder, sondern forcieren auch eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern, Lehrerinnen, der Schulleitung und anderen Einrichtungen nach Bedarf wie z. Bsp. Hort, Kinderfarm, Beratungslehrerinnen, Integrationsausschuss, Jule, Beratungsstellen, Vereinen, Jugendamt etc.
Seit Februar2024 gibt es ein neues Pausenprojekt (Pausenfußball) welches dem Bedürfnis vieler Schüler, sich in den Pausen aus zu toben entgegen kommen soll. Dieses Projekt wird von der Schulsozialarbeit betreut und begleitet. Im März werden die ersten Pausenengel ausgebildet. Schüler/innen der 3. Klasse dürfen sich freiwillig melden, um die Lehrerinnen auf dem Pausenhof zu Unterstützung. Die „Engel“ sollen anderen Kindern helfen und sie trösten. Die Schulsozialarbeit kann durch die Doppelbesetzung häufig in den Pausen auf dem Schulhof präsent sein, um ein gutes Miteinander zu begleiten und eine möglichst schnelle Lösung bei Meinungsverschiedenheiten und Konflikten in Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen zu unterstützen.
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